Montag, 7. Dezember 2015
DING-DONG ...
Wenn es DING-DONG macht, will mich mit Sicherheit jemand zu einem Stadtbummel verleiten. Meistens falle ich drauf rein - und ärgere mich hinterher schwarz, denn irgendwann kommt garantiert:
"Ich müsste ja eigentlich noch ein Geschenk für die (den) Soundso kaufen ..."
Und dann geht es los! Man wird von einem Geschäft ins nächste geschleift, um für Leute, die man gar nicht kennt, oder die einem vollkommen wurscht sind, irgendwelche dusseligen Geschenke auszusuchen.
Eine gewisse Freundin von mir hat es gerne preiswert, 2.99 ist schon irre teuer, denn: "Das kann ich mir nicht leisten, ich bin arm."
Stimmt, sie ist wirklich arm. Zuguterletzt einigten wir uns nach zwei Stunden spontan auf eine Tüte mit rosa Gummibärchen und eine Packung Servietten, welche beide extrem geschmackvoll und auch extrem im Preis reduziert waren.

Und auch das Weihnachtsfest erhebt sein drohendes Haupt. Wahrscheinlich wird Freund Jason mich wieder auf den Weihnachtsmarkt schleppen. Und es könnte sein, dass er dort wieder diverse originelle und vor allem persönliche Weihnachtsgeschenke für diverse Bräute und Exbräute sucht. Wie letztes Jahr.
Damals fanden wir nach Stunden des Suchens einen Stand, in dem diese seltsamen Kugeln verkauft wurden:



Außerdem waren sie wahnsinnig preiswert - nur noch 6 Euro! Er kaufte 5 Paar davon, alle individuell in Größe und Farbe auf ihre Empfängerinnen abgestimmt. Auch für mich fiel ein Paar ab, aber ich weiß immer noch nicht, was ich damit anstellen soll.
Sie singen aber leise, sowas wie: DING-DONG, QUI-GONG ... Eine Warnung?



Sonntag, 6. Dezember 2015
Schwiegermutter, ohne Worte ...



Freitag, 4. Dezember 2015
Immunität?
Ich hab' ja immer gedacht, ich wäre gegen Werbung immun, aber dieses Mal bin ich drauf reingefallen.
Denn es sah so wunderbar weiß und so wunderbar groß aus, obwohl es nur halb war ...

Ich MUSSTE es UNBEDINGT haben!

Aber nachdem ich dieses riesenhafte wunderbar weiße halbe Wunder neunzig Minuten lang gekocht hatte - meiner Meinung nach vollkommen ausreichend - da war es immer noch so zäh wie am Anfang. Und ich gab mich geschlagen.

Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen, dass ein "Frikassee-Huhn" nichts anderes ist als ein zähes altes Suppenhuhn.



Dienstag, 1. Dezember 2015
Wellen im Weltall
Gestern sah ich eine Wissenschaftssendung auf, weiß nicht mehr, ist auch unwichtig. Jedenfalls erfuhr ich, dass alles, was je im Radio und im TV lief, per Wellen im Weltall unterwegs ist und von jedem aufgefangen werden könnte.
Und da kam mir eine großartige Idee: Falls eine dieser Welten von uns entdeckt wird, dann würde ich sofort der GEZ Bescheid geben. Diese würde dann gewaltige "Gebührenservices" auf die armen Wesen loslassen (die eh schon mit diesem Mist geplagt wurden), und danach käme die GEMA, um ihnen den Rest zu geben.



Freitag, 27. November 2015
Klartext
Okay, das war eine verdammt lange Geschichte, die ziemlich wahr ist, die aber immer wieder verändert wurde, um den allgemeinen Publikumsgeschmack zu treffen, so im Hinblick auf sentimentalen Scheiß.
Tja wirklich, ich hatte einst vor, mit meinen Stories Kohle zu verdienen. Lach mich schlapp im nachhinein. ;-) ;-) ;-) Ich hab's aufgegeben, und deswegen gibt es hier auch keine Links auf meine Website und meine Blogs. Das hier ist privat, da weiß keiner was von.
Wie auch immer: Gestern kam Jason zu Besuch mit seiner neuen Freundin. Ich mag diese Freundin, sie hat viel Ähnlichkeit mit der jüngeren Ausgabe meiner Schwester. Jetzt ist meine Schwester ist tot, gestorben am Krebs. Auch das ist schon ein paar Jahre her und Vergangenheit. Aber Jason zappelt immer noch herum (Restless Legs Syndrom?), er quatscht unaufhaltsam (Restless Quatsch Syndrom?), er nervt, er hängt in der Vergangenheit fest, und sogar seine sehr tolerante Freundin macht sich deswegen Sorgen: "Früher ist er wohl unheimlich aktiv gewesen - und jetzt? Wo macht er jetzt?"
Weiß ich auch nicht. Der Abend endete seltsam. Jason erzählte lauthals, dass er früher mal in mich verliebt war. Das war mir peinlich, vor allem wegen seiner Freundin. Und beim Abschied wurde er aggressiv, schubste mich von sich weg, ziemlich fest. Ich landete fast auf dem Küchentisch und war total perplex. Seine Freundin anscheinend auch. Was zum Teufel ist los mit ihm? Ich hoffe, dass es nix Psychisches ist, denn ich mag ihn, verdammt noch mal, er war immer ein guter Freund. Mein bester guter Freund. Wo geht er hin?



Hera muss her ...
„Also deine Geschichte, die über das Rauchen, wie hieß sie noch mal? Keine Ahnung … Aber jedenfalls fand ich die nicht so gut.“
Ja nee is klar: Das war meine erste Geschichte überhaupt, und eigentlich hatte ich immer gedacht, sie wäre zwar nicht brillant, aber ganz nett...
„Das Abgewöhnen vom Rauchen ist doch nicht schwer, man nimmt sich das vor, und dann macht man’s einfach. Schreib’ doch besser was über das Zunehmen NACH dem Abgewöhnen!“
Typisch! Mann nimmt es sich vor, und dann macht Mann es einfach. Ach Männer, ihr seid einfach Klasse! Ich bewundere eure Willensstärke, und ich bewundere euer Selbstbewusstsein ...
„Ich bin so fett geworden!“ Jasons Stimme klang resignierend.
„So ein Quatsch“, sagte ich aufmunternd. Ich log nicht, er war wirklich nicht fett, er war vielleicht nicht mehr ganz so dünn wie früher, und das nicht ganz so Dünne hatte sich auf seinen Hüften und auf seinem Bauch abgesetzt, aber er war nicht fett!
„Ach, schau’s dir doch an!“ Er lief nervös im Zimmer herum, wie er es immer tat.
„Mein Gott, man wird eben älter. Hast du denn Probleme mit Frauen?“ Ich kenne Jason schon furchtbar lange, da kann ich ruhig solche heiklen Themen anschneiden.
„Nö, eigentlich nicht.“ Jason zog eine Grimasse. „Ich krieg’ immer noch welche fürs Bett. Und das wundert mich eigentlich. Ich bin jetzt schließlich schon weit über dreißig. Und so wie ich aussehe ...“
„Jetzt mach’ aber mal halblang!“ Der hat vielleicht Probleme. Was soll ICH denn sagen? Ich bin genauso alt wie er, aber beschwere ich mich deswegen? Nein!
Nun erging er sich in detaillierten Schilderungen seines Aussehens. Er hatte seiner Meinung nach einen Rettungsring um seine Taille bekommen. Seine Figur war allgemein schlaff geworden, und er fand sich zu blass aussehend.
„Bevor du dir das Rauchen abgewöhnt hast, hast du doch auch schon über deine Figur gemeckert.“
„Aber jetzt ist es ganz extrem geworden. Ich müsste unbedingt was tun, aber du weißt ja, wie faul ich bin ...“
„Hm ...“ Ja, das weiß ich. Letztes Jahr hatte er angeregt, schwimmen zu gehen, und nachdem wir zweimal sonntags morgens schwimmen waren, da hatte er auf einmal keine Lust mehr. Ich allerdings machte weiter, und das Schwimmen bekam meiner Figur und meiner Konstitution ausgezeichnet.
„Ich kann mich selber nicht mehr im Spiegel sehen“, härmte er herum, während er weiter nervös im Zimmer herumlief.
„Dann verhäng’ doch die Spiegel.“ Ein ernstgemeinter Ratschlag von mir, denn das nicht mehr in den Spiegel gucken oder vielmehr das haarscharfe Danebengucken, das praktiziere ich in letzter Zeit selber. Nur so zum Üben, denn eigentlich sehe ich noch ganz passabel aus.
„Wie gesagt, fürs Bett kriege ich immer noch Frauen.“
„Super, ist doch gut! Aber das reicht dir wohl nicht ...“ Jason hat meines Wissens nur einmal für längere Zeit mit einer Frau zusammen gelebt, und die hat ihn dann verlassen. Hat er damals einen Knacks gekriegt? Ich habe ihn danach gefragt, und er erzählte mir stattdessen von einer anderen Frau, angeblich seiner großen Liebe, die aber weit über ihm stand, wie er behauptete. Der hatte Komplexe, weil sie Ärztin war.
„Was willst du eigentlich?“, fragte ich nach. Mein Freund Jason ist nun mal ein Mann, und deswegen kann ich ihn schwer verstehen, obwohl ich ihn schon so lange kenne. Er will, so erzählt er mir jedenfalls, sein Leben ändern, er will eine Frau kennen lernen, die er lieben kann und die ihn auch liebt. Und er hofft, dass er dann mit seinem Geld besser klar kommt, dass sie ihn in den Hintern tritt, damit er ... besser wird?
„Ach! Und sonst willst du nix?“ Männer! Manche sind lebenslang auf der Suche nach etwas, picken sich dann aber mit alptraumhafter Sicherheit die schlecht gewordenen Rosinen aus dem Kuchen des Lebens heraus. Himmel, was für ein blöder Gedanke! Ich bin ja auch nicht besser. So viele Beziehungen in den Sand gesetzt, so viele Hoffnungen vertan …
Jason musste lachen und setzte sich neben mich aufs Sofa. Ungewohnt, diese Nähe, und irgendwie machte mich das nervös.
„Was ist denn mit deiner früheren Freundin, dieser Marlene. Die immer noch nicht geheiratet hat. Diese gottbegnadete Musikerin?“ Eigentlich wollte ich einen Witz machen, denn als er mit dieser Marlene zusammen war, da hatte er sie mit einer furchtbar dummen Nuss namens Heike betrogen, und zwar permanent.
„Ich kann doch jetzt nicht bei der ankommen, und was sollte ich ihr schon bieten?“
Nicht schon WIEDER, dieses: „ich kann ihr doch nichts bieten“. Au Mann! Hätte er sich doch früher überlegen können. Damals vernaschte und verarschte er zwei Frauen gleichzeitig, nämlich die Musikerin und die Heike – und nebenbei machte er mir auch noch Avancen. Ich muss gestehen: Ich fand es lustig, wie er zwischen diesen beiden Frauen hin und hertaumelte, die Heike trafen wir übrigens im Stadtbad, wo sie mich misstrauisch beäugte. Das war kurz nach meiner Scheidung – … und hat mich ziemlich aufgebaut.
Tja, was konnte er einer Frau schon bieten? Ich musterte ihn genauer. Er sah wirklich nicht übel aus: 1,80 groß, recht schlank mit kurzgeschorenem Haar, das in der Mitte allerdings schon etwas zurückgegangen war, aber es stand ihm.
Weiter: Markante Gesichtszüge. Er trug schon seit Ewigkeiten eine Brille, aber auch die stand ihm. Er hatte einen weit ausgreifenden Gang wie ein Seebär, das mochte wohl von seiner Vergangenheit auf dem U-Boot herkommen.
Stimmt ja, er hatte viel davon erzählt, es war die beste Zeit in seinem Leben gewesen, Mädels in Norwegen zu ficken, ein Traum … – und dann hatte er diesen Traum aufgegeben. Für die Frau, mit der er die längste Zeit seines Lebens zusammenlebte, also ungefähr ein Jahr – und die ihn dann abschoss.
Ich hatte sie kennengelernt – damals war ich noch verheiratet – hübsch war sie, unglaublich hübsch, gute Figur, dunkle Locken, sehr bestimmend. „Willst du deine Schuhe nicht ausziehen?“, sagte sie zu Jason, als die beiden uns besuchten. Zu dieser Zeit war unsere Ehe schon im Arsch, wie ich nachträglich feststellen musste. Trotzdem hatte ich damals schon gedacht, wieso sucht der Jason sich immer so Frauen aus? Hübsch sind die ja, aber auch furchtbar dominant.
Wie auch immer, er behandelte Frauen sehr höflich, hielt ihnen die Autotür auf und war auch sonst sehr fürsorglich, wie ich schon am eigenen Leibe verspürt hatte. So etwas ist nicht unangenehm und heutzutage sehr selten.
Weiter: Er ging ab und zu ins Theater. Ja wirklich, ins Theater, ohne dass eine Frau ihn dazu in den Hintern treten musste. Wahrhaft beeindruckend. Letztens war ich mit ihm in der Oper gewesen – wir hatten das lange schon geplant – und Jason brachte tatsächlich eine Frau mit, so eine komische Gurke, genau die Sorte Frau, auf die er aus unverständlichen Gründen steht: kompliziert, arrogant, aber mit einem schönen Arsch. Hmm, den habe ich auch …
Jedenfalls hat die blöde Kuh mir den Opernabend total versaut, denn als ich mich in der Pause über die Aufführung unterhalten wollte, da sagte sie hochmütig: „Pfff, darüber spricht man doch nicht …“ Ich hätte sie erwürgen können!
Und natürlich wurde Jason von ihr sechs Wochen später abgeschossen. Ist schon komisch, jahrzehntelang geht er mit allem ins Bett, was nicht rechtzeitig auf den Bäumen ist – ohne sich jemals zu verlieben – und dann pickt er sich diese verdorbene Rosine aus dem Kuchen des Lebens heraus, eine schwer vorgeschädigte Rosine, die sich dann bei ihm drüber beschwert, dass er gefühlsmäßig nicht aus den Klottschen kommt. Und dabei hatte er Gefühle für sie, konnte sie aber nicht richtig artikulieren.
Verdammt, wieso weiß ich das alles, ich habe es allmählich satt, ihn zu trösten, wenn er sich auf so was einlässt, dann ist er selber schuld.
Egal … Er sprach ein überaus perfektes Deutsch mit einem leicht norddeutschen Einschlag – siehe U-Boot – und er hatte von vielen Sachen Ahnung, von Literatur, von Gesetzen und so weiter. Er konnte sich mit jedem unterhalten, wobei er manchmal allerdings in Schwatzhaftigkeit verfiel. Da müsste man noch dran arbeiten, ich stellte mir da so eine Art Schwatzhaftigkeitsregler vor.
Er hatte Arbeit, einen relativ sicheren Job. Er war kein Sesseldrücker (den anderen Ausdruck möchte ich hier nicht verwenden), sondern ein solide ausgebildeter Fachhandwerker. Den Techniker hatte er leider nie geschafft, dazu fehlte ihm wohl die Ausdauer.
Er liebte Kinder und Tiere, schlug einmal jemanden fast tot, weil der ein Kätzchen gequält hatte. Hört sich zwar nicht besonders gesetzestreu an, aber ich steh’ auf so was.
Alles in allem ein Prachtkerl. Ein Prachtkerl, der ein wenig absonderlich war und der langsam in die Jahre kam. Dennoch sah er für seine fünfunddreißig recht attraktiv aus.
Aber er quatschte zuviel!
„Du quatschst zuviel!“, sagte ich. Aber er meinte daraufhin tatsächlich, das würde er nur bei MIR tun. Allmächtiger, warum nur bei mir? Bin ich ein fleischgewordener Beichtstuhl oder was? Andererseits fühlte ich mich aber auch geschmeichelt.
Allmählich erwachte mein Interesse. Wäre doch gelacht, wenn man den guten Jason nicht unter die Haube kriegen würde. Unter meinen Freundinnen befand sich allerdings nichts Passendes, sie waren entweder zu alt oder zu jung, etwas in der mittleren Altersklasse war nicht vorhanden.
Außerdem kannte er sie schon alle. Das mit meiner Freundin Gabi war in die Hose gegangen. Warum? Mir kam eine Ahnung: Ich hatte diese Beziehung von Anfang an sabotiert, hatte die beiden nicht mehr zusammen eingeladen, weil ich ihren gemeinsamen Anblick nicht ertragen konnte. Und wirklich: Es ging nicht lange gut mit ihnen, vielleicht haben sie sich gegenseitig zu Tode gelangweilt.
Vielleicht sollte ich eine Anzeige für ihn aufgeben. Was würde ich schreiben?

>>>Suche für einen Freund, männlich aussehend, schlank, solide (bis jetzt ist er zwar noch nicht solide, aber das wird schon) und fürsorglich, eine nicht zu ehrgeizige Frau (muss lachen, das heißt, eine ohne Karriereambitionen, dadurch fühlt er sich nämlich minderwertig), sie sollte hübsch sein, einen Gentleman zu schätzen wissen und einen nicht zu kleinen Busen haben (nein, das mit dem Busen würde ich natürlich nicht schreiben).<<<

Sonst noch was? Jason hatte mal erwähnt, dass er nicht unbedingt Kinder haben wollte, aber das konnte ich vernachlässigen, denn wenn er die RICHTIGE Frau traf, dann würde er sich Kinder wünschen, ganz sicher. Ich glaube, Jason wäre ein guter Vater, ich habe gesehen, wie er mit seiner kleinen Nichte umging. War richtig süß.

Ich steigerte mich in die Frauensuche hinein, und allmählich überkam mich ein sonderbares Gefühl, ich fühlte mich stark und mächtig, und dann – blitzartig – hatte ich die Erkenntnis: Ich fühlte mich wie die Göttin Hera, nein, nicht wie die rachsüchtige Hera, die immer den armen Herakles gequält hat (gespielt von Kevin Sorbo), sondern wie die erhabene Hera, die allgegenwärtige Hera, die Schutzpatronin und Förderin der Ehe. Hera hatte Besitz von mir ergriffen.
Oh ja, das Wunderwort Ehe … Ein Wort, so weich, verheißungsvoll und vielversprechend. Dieser Mann musste verheiratet werden! Ich konnte diesen Mann meinen Geschlechtsgenossinnen nicht vorenthalten. Obwohl ... wenn er nun dadurch unglücklich wurde? Wenn er an die Falsche geriet?

----Es gibt kein permanentes Glück, weder in der Ehe noch im Alleinsein, denn das Glück ist ein Sekundärzustand, der nicht permanent sein kann, weil ein Sekundärzustand eben ein von anderen Zuständen abhängiger Zustand ist, eben ein Sekundärzustand – und kein Primärzustand. So ist das Leben eben. Basta! Aber trotz dieser Erkenntnis oder gerade deswegen muss die Ehe geschützt werden. Ohne den Glauben an sie würde auf der Erde das Chaos ausbrechen .----

Habe ich da eben philosophiert? Damit hab’ ich gar nix am Hut. Philosophieren ist nicht Sache der Frauen, die haben Wichtigeres zu tun, als über Sinn oder Unsinn des Lebens nachzudenken. Arbeiten, putzen, alles in Ordnung bringen… Und was sind das für Gedankengänge? Sekundärzustand, Primärzustand... Böhmische Dörfer!

----Mein Zeus ist auch nicht der ideale Ehemann, der mit seinem Fremdgehen! Egal ob mit Göttinnen oder mit sterblichen Weibern, dieser Hurenbock, der mit seinen unehelichen Bälgern, die er so heiß und innig liebt. Dennoch bleibe ICH sein Mittelpunkt. ----

Tja, wer kennt den nicht? Er heißt Zeus, er heißt Zacharias, er hat viele Namen, unter anderem auch den Namen meines verflossenen Ehemanns… Aber das ist vorbei. Endlich!

>>>Also liebe Frauen… Wenn ihr einen guten konservativen Mann wollt, der einer Frau noch was bieten will (ihr solltet seine Kohle verwalten), wenn ihr eventuell Kinder haben wollt (da kann man bestimmt was drehen), wenn ihr nicht ganz ohne Busen seid, gerne ins Theater und Tanzen geht, wenn ihr Spaß im Bett haben wollt (ich glaube, das kann er aufgrund langjähriger Erfahrung), wenn ihr ein bisschen originell und kompliziert seid und Niveau habt, wenn ihr einen Mann mögt, der Tiere liebt und der jeden verprügelt, der ein Kätzchen quält. Wenn ihr ...<<<

Verdammt noch mal, was tue ich da überhaupt? Dieser Mann ist doch so gut, der braucht meine Hilfe gar nicht. Der wird’s schon selber schaffen.
Dennoch muss ich ihm unter die Arme greifen, ich muss Heras Vermächtnis erfüllen. Jason ist der Göttin schon viel zu lange ausgewichen, und das war ein großes Unrecht. Mann darf die Göttin nicht verachten. Aber ist Hera überhaupt die richtige Göttin? Vielleicht wäre Aphrodite eher geeignet, diesen attraktiven Mann an die…

---- NICHT DIE!, sagte Hera gerade majestätisch. DIE bringt nur Unglück! Ich kann mich noch dran erinnern, als diese Schlampe die Wette gewann. Der Idiot Paris hatte sich für die Liebe entschieden. Und was ist draus geworden? ICH habe Troja zerstört! ----

Okay, Hera mag keine anderen Göttinnen. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie Jason auf den Balkon ging und sich dort eine Zigarette ansteckte. Na Klasse, wieder rückfällig geworden! Was hat er vorhin noch gesagt: „Das Abgewöhnen ist doch nicht schwer, man nimmt sich das vor, und dann macht man es einfach ...“
Sicher doch, und das unendlich viele Male … Männer! Alles klar, er braucht eine Frau, die ihn anleitet, die ihn führt, ihn auf Trab bringt und ihn öfter mal in den Hintern tritt.

Also Hera, mach’ mal hin! Wenn du so schlau bist, dann weißt du doch bestimmt, wer die Richtige für ihn ist. Aber ein bisschen Aphrodite könnte ich auch brauchen ...